Aktuell sein und bewahren
Auch nach einem Jahrhundert ist die Margarethenhöhe ein lebendiges und gefragtes Stadtviertel. Die Menschen schätzen die Vorteile, die Wartelisten sind lang. Neuer, zusätzlicher Wohnraum wird in dem Stadtteil aber kaum mehr realisiert werden. Die Bauflächen sind ausgeschöpft. Die Arbeit der Margarethe Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten daher im Wesentlichen auf die Pflege und Modernisierung des vorhandenen Wohnungsbestandes konzentriert.
Dabei geht es einmal um den behutsamen Erhalt der historischen Bausubstanz auf der „alten“ Margarethenhöhe – bei gleichzeitiger Modernisierung der Wohnungen auf aktuelle Standards. Mit 586 Gebäuden und 1.157 Wohneinheiten wurde hier am 12. November 1987 der größte Teil offiziell unter Denkmalschutz gestellt. Seitdem werden kontinuierlich umfassende denkmalpflegerische Sanierungsmaßnahmen durchgeführt.
Seit 1987 werden auch die Gebäude der „neuen“ Margarethenhöhe unter ästhetischen und städtebaulichen Kriterien saniert. Bauphysikalische Mängel der aus den 1960er Jahren stammenden Häuser wurden grundlegend beseitigt. Und die gestalterischen Nachteile einer von Wohnungsmangel geprägten Bauweise wichen einem kreativen und optimistischen Erscheinungsbild. Durch die aufwändigen Maßnahmen gelang es, die öffentliche Wertschätzung auch der jüngeren Siedlungseinheit der Margarethenhöhe deutlich zu erhöhen. Die Wohneinheiten werden ohne öffentliche Bezuschussung modernisiert.
Besonderes Anliegen der Margarethe Krupp-Stiftung ist es natürlich, den Menschen auf der Margarethenhöhe eine besondere Stadtteilqualität zu bewahren. Gerade die Bewahrung von Gebäuden oder Plätzen im öffentlichen Raum trägt zur Identifikation der Bewohner mit ihrer Siedlung bei. Dafür hat die Stiftung erhebliche, auch finanzielle Anstrengungen unternommen.
So wurde der Kleine Markt 1994 in seine ursprüngliche Form zurückgebaut. Damit konnte eine der schönsten Platzanlagen des Ruhrgebietes wiederhergestellt werden. In diesem Zusammenhang wurde auch das ehemalige Konsumgebäude umfassend restauriert. Es dient als Supermarkt nun wieder seinem ursprünglichen Zweck.
Das ebenfalls am Kleinen Markt gelegene „Gasthaus zur Margarethenhöhe“ wurde auf höchstem Niveau saniert und baulich erweitert. Dabei wurde bewusst eine Synthese „historischer Authentizität“ mit modernen Gestaltungs-, Einrichtungs- und Technikaspekten angestrebt. Mit dem Standard eines Vier-Sterne-Plus-Hotels ist ein Hotel- und Gastronomiebetrieb entstanden, der zugleich als Tagungsstätte stadtweit und darüber hinaus erstklassige Maßstäbe setzt.
Der Umbau des „Gasthauses zur Margarethenhöhe“ gehört zu den größten Aktivitäten der Stiftung, ebenso wie die Restaurierung und Modernisierung des Hülsmannshofes. Mit dem ältesten Gebäude auf der Margarethenhöhe wurde ein traditioneller Gastronomiestandort einer neuen Zukunft zugeführt.
Außerdem wurde der Hauxplatz auf vielfach geäußerten Wunsch von Bewohnern der Margarethenhöhe neu gestaltet. So, dass er stärker als in der Vergangenheit zu einer öffentlichen Nutzung einlädt.
Zu den jüngsten Aktivitäten der Stiftung gehören: die Neugestaltung des Marktplatzes im Jahr 2001 und die Vervollständigung des Ensemble Brückenkopf durch den Neubau des im Krieg zerstörten rechten Gebäudes im Jahr 2007.